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Sockes Farbenbrauerei: Eigene Aquarellfarben herstellen (Ausrüstung / Vorgehen / Tipps)

Hiermit eröffne ich meine Farbenbrauerei! Diese Erfahrungsberichte zum Aquarellfarben herstellen aus Sockes Farbenbrauerei erschienen 2021/2022 bereits im alten Blog. Dieser Artikel fasst all meine Berichte darüber zusammen.

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Sockes Farbenbrauerei: Eigene Aquarellfarben herstellen (Ausrüstung und Übersicht)

Was ist Sockes Farbenbrauerei?

Nachdem ich nirgendwo alle Farben fand, die ich gerne in meinem Farbkasten hätte, habe ich entschlossen, mir diese einfach selbst zu erstellen.

Schon nach kurzer Zeit musste ich feststellen, dass das alles gar nicht so einfach ist. Mir ist jetzt klar, warum einige dieser winzigen Näpfchen so gigantisch teuer sind. Denn mittlerweile sind einige sehr coole DIY-Farben auch auf Etsy zu finden, mit denen ich trotz der hohen Preise wohl um einiges billiger weggekommen wäre. Aber auf lange Sicht ist es sicher sinnvoll, diese Farben selbst herstellen zu können.

Den ganzen Prozess halte ich in dieser Artikelreihe fest.

Dieser Text soll keine vollständige Anleitung sein. Ich halte hier lediglich meine Erfahrung fest. Außerdem ist er für diejenigen, die eine Farbe von mir bekommen, um mehr über die Hintergründe und Herstellung dieser Farbe zu erfahren. Du kannst natürlich gerne meine Tipps mitnehmen, wenn du das selbst einmal ausprobieren willst.

Viel Spaß beim Lesen oder Ausprobieren!

Wie kommst du an Farben aus Sockes Farbenbrauerei?

Da ich bereits mehrfach gefragt wurde, möchte ich hierauf kurz eingehen. Vielen Dank für dein Interesse, das freut mich total!

Das Material zum Farben herstellen ist sehr teuer. Darum beginne ich nur mit einer geringen Menge für den Eigenbedarf. Ich hab auch nicht vor, ein Geschäft daraus zu machen. Von den restlichen Farben gingen zunächst als kleines Dankeschön jeweils ein zufälliges Näpfchen oder Restbestand an meine lieben Helfer und alle mir nicht anonymen Blog-Unterstützer.

Einige Farben konnte ich jederzeit wieder anrühren. Für andere besaß ich nur begrenztes Material. Viele sind einmalige Ergebnisse, die nur 2-4 Näpfchen umfassen und die ich kein zweites Mal herstellen kann. Daher blieb leider nicht viel übrig.

Mittlerweile sind alle Farben vergeben und keine mehr verfügbar. Sollte irgendwann wieder mal eine erhältlich sein, erfährst du das hier: Sockes Werke kaufen

Wichtige Hinweise

Sockes Farbenbrauerei ist keine Farbfabrik mit Reinraum oder sonstigen hermetisch abgeriegelten Einrichtungen. Ich versuche zwar meine Farben vor Haaren und Staub zu schützen, dennoch können diese sowie andere Verunreinigungen darin vorkommen. Alle Farben sind handgemacht und können darum auch in Konsistenz und Inhalt anders ausfallen. Hier gleicht kein Näpfchen dem anderen zu 100%.

Ausrüstung und Schutz

Als erstes brauchte ich natürlich das passende Material. Also habe ich mich im Internet erkundigt, was andere denn so dafür verwenden. Hier ein paar Dinge, die mir wichtig erschienen:

gummi arabikum mörser und stößel - sockes farbenbrauerei - eigene aquarellfarben herstellen - diy selfmade aquarell

Bindemittel

Da hätten wir Gummi Arabikum, das Zeug, das dafür sorgt, dass die Farbe am Papier kleben bleibt. Da für mich schnell feststand, dass ich mein eigenes Bindemittel mixen wollte, stand diese Zutat natürlich an erster Stelle auf der Liste. Weitere Zutaten wie Glycerin, Honig, Oxengalle oder Konservierungsmittel verwende ich aktuell nicht. Was allerdings nicht fehlen sollte, ist destilliertes Wasser.

Mörser und Stößel

Diese beiden Dinge sind fast noch wichtiger als Zutat Nummer 1. Denn damit verarbeite ich alles. Ich nutze sie zum Zerkleinern der Gummi Arabikum Steinchen sowie zum Mischen von allen anderen Zutaten und das Verteilen der Pigmente. Mir wurde gesagt, bei Mörsern * aus Porzellan reiben sich kleine Stücke ab, die dann in die Farbe gelangen. Darum empfehle ich, einen aus Glas oder Edelstahl zu nehmen.

Glasplatte und Glasläufer

Diese beiden Dinge verwende ich nicht, aber ich möchte sie trotzdem erwähnen, da viele andere sie zur Herstellung ihrer Farben nutzen. Ich habe aber festgestellt, dass das Anrühren auch direkt im Mörser sehr gut funktioniert und verzichte vorerst auf Glasplatte und Glasläufer.

Tipp: Solltest du meine Experimente nachmachen wollen und statt dem Mörser eine Glasplatte verwenden, achte darauf, dass diese nicht vollkommen glatt ist. (-> Schleifpapier)

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Material für die Farbe

Es ändert sich je nach gewünschter Farbe. Du kannst verschiedenste Pigmente verwenden, Glimmerpulver, Glitzerplättchen, was auch immer du vor hast zu erstellen. Je nach Wunsch-Mischung kann man auch bereits vorhandene Tubenfarben dazu mixen.

Behälter für die neuen Farben

Ich verwende halbe Näpfchen. Man kann auch alle anderen möglichen Behälter mit Farbe füllen. Manche nutzen Flaschendeckel oder Muschelschalen. Zum Einfüllen hilft mir ein Essstäbchen aus Holz, mit dem ich die Farbe langsam hineintropfen lasse und je nach Farbkonsistenz auch dickere Stücke Plastik. Die sind biegsamer als Metall-Spachtel und passen sich der Rundung des Mörsers besser an.

Schutzausrüstung

Darunter zählt auf jeden Fall eine Brille. Sie ist wichtig beim Zerkleinern der Gummi Arabikum Steinchen, denn da geht schnell was ins Auge. Während des Anrührens von feinen Pulverpigmenten sollte man unbedingt eine passende Maske aufsetzen, damit der Staub nicht in die Lunge gelangt. Weiterhin empfehle ich Handschuhe zu tragen, denn manches Material mag man wirklich nicht auf den Fingern haben.

Übersicht aller Farben aus Sockes Farbenbrauerei

  • #SOC1 Neonbaaz
  • #SOC2 Glitzerunfall (verworfen)
  • #SOC3 Sockes Napfbabbi
  • #SOC4 Kackegold (verworfen)
  • #SOC5 Grüne Schimmerkacke
  • #SOC6 Schuppenglanz Türkis
  • #SOC7 Glimmer der Tiefsee
  • #SOC8 Stinki Matschblau
  • #SOC9 Manganblau
  • #SOC10-A / #SOC10-B Verstecktes Gold
  • #SOC11 Edler Schimmer
  • #SOC12 Chameleon
  • #SOC13 Goldene Sonnen
  • #SOC14 Nachleuchtblock

Die Erstellung dieser Farben zeige ich dir im Verlauf dieses Artikels.

Dankeschön an meine geduldigen Helfer!

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle Farben-Künstler, die ich fleißig mit Fragen zuspamen durfte, die mir viele Tipps und Hinweise gaben, sowie auch jene, die mich auf anderem Weg unterstützten und ein Extra Dankeschön denjenigen, denen ich beim Farben mixen zusehen durfte, um es zu lernen und Sockes Farbenbrauerei ins Leben zu rufen.

Sockes Farbenbrauerei: Herstellung des Bindemittels für Aquarellfarben

Herstellung des Pulvers

sockes farbenbrauerei - bindemittel für aquarellfarben herstellen

Für das Zerkleinern nutze ich Mörser und Stößel aus Edelstahl. Das ganze dauert einige Zeit und geht sehr ins Handgelenk. Aber irgendwie macht es auch Spaß. Vor allem am Anfang, wenn sie noch etwas größer sind, springen die Steinchen * lustig umher und verteilen sich im ganzen Zimmer.

Tipp 1:

Setze eine Brille auf, damit dir nichts in die Augen fliegt.

Tipp 2:
Decke den Mörser soweit es möglich ist ab beim Zerkleinern.

Gummi Arabikum auflösen

Auf verschiedenen Seiten im Internet steht, dass man destilliertes Wasser erhitzen und anschließen darin das Gummi Arabikum einrühren soll. Leider habe ich das vor Aufregung völlig vergessen und mein zerkleinertes Pulver in kaltes Wasser gekippt 😀

Allerdings lösten sich die einzelnen Ministeinchen sehr schnell auf. Einige berichten, dass es etwas dauert, bis sich alles auflöst und lassen die Lösung ein bis zwei Tage stehen. Ich konnte jedoch bereits nach ein paar Mal Umrühren (wofür ich übrigens ein Essstäbchen verwendete) keine Teilchen mehr entdecken.

Bei mir hatte das Bindemittel anfangs eher eine leicht grünliche Farbe statt dem leichten Braun, das ich zuvor bei anderen gesehen habe. Diese Farbe änderte sich aber über mehrere Tage hinweg in den typischen Braunton.

Weitere mögliche Zutaten

sockes farbenbrauerei - bindemittel für aquarellfarben herstellen Es ist nicht leicht herauszufinden, was verschiedene Hersteller in ihre Mittel mixen. Viele scheinen ein großes Geheimnis daraus zu machen und jeder benutzt hier andere Zutaten. Meine Nachforschungen ergaben folgende mögliche Zutaten:

Honig: Honig dient dazu, die Fließeigenschaften der Farbe und die Wiederanlösbarkeit zu verbessern. Inwieweit das zutrifft, kann ich leider nicht sagen. In meinem ersten Versuch habe ich nach etwa zwei Tagen ein wenig Honig ins Bindemittel hinzugefügt.

Glycerin: Soll dafür sorgen, dass die Farbe im Näpfchen nicht ganz austrocknet und bricht. Ich denke, dass das je nach Art der verwendeten Pigmente sinnvoll sein könnte, bei mir habe ich allerdings keines hinzugefügt.

Nelkenöl: Ein Tipp, den ich von „Emily Adams“ bekam, um zu verhindern, dass das Bindemittel bzw. die Farben beim Trocknen anfangen zu schimmeln. Dazu kann ich leider nichts sagen, da ich das für meine Versuche nicht verwendet habe.

bindemittel für aquarellfarben herstellenOxengalle: Vermindert die Oberflächenspannung der Farbe und verändert somit ebenfalls das Verhalten der Farbe beim Vermalen. Auch diese Zutat habe ich meinem Bindemittel nicht hinzugefügt.

Von „Cynea“ erhielt ich den Tipp, das Bindemittel zu filtern. Das ist sinnvoll, um letzte nicht aufgelöste Teile des Gummi Arabikums oder andere Rückstände herauszufischen.

Leider klappte das bei mir nicht. Mein Bindemittel war nach 3 Tagen nämlich so dickflüssig, dass es erst gar nicht durch den Filter rann. Es blieb einfach oben stecken. Da es auch nach längerer Wartezeit das Papier nicht durchqueren wollte, habe ich es ganz aufgegeben.

Hab ich eine neue Lebensform gezüchtet?

Am fünften Tag wollte ich mein erstes Pigment anrühren. Doch dann bemerkte ich, dass sich eine fette Schaumschicht über dem Bindemittel gebildet hatte. Leichte Schaumbildung soll ja normal sein. Bei mir war diese Schicht allerdings mehrere Zentimeter dick. Das Zeug ist aufgegangen wie ein Teig. Ich habe einen Großteil davon abgefischt und genauer untersucht. Es schien wirklich nur Schaum zu sein und kein Schimmel.

Bindemittel 1. Versuch

Ich beschloss, das Bindemittel trotz aller Abweichungen für meinen ersten Anrührversuch zu verwenden. Die flüssige Farbe sah auch richtig gut aus. Leider schäumte sie beim Trocknen dann total auf. Der Schaum wurde zwar fest, aber durch die vielen Lücken auch brüchig. Genaueres kannst du weiter unten nachlesen, wo ich das fluoreszierende Neongelb (#SOC1) erstellte.

Bindemittel 2. Versuch

Für meinen zweiten Versuch entschloss ich mich, etwas ganz anderes zu versuchen: Statt ein neues Bindemittel anzurühren, zerkleinerte ich Gummi Arabikum Stücke so stark, dass es wirklich feines Pulver wurde und man keine kleinen Steinchen mehr darin erkennen konnte. Das schüttete ich dann mit dem Pigmentpulver zusammen und löste es direkt beim Anrühren der Farbe. Bis jetzt trocknet es fest und ohne Schaumbildung. Genaueres ist weiter unten nachzulesen, wo ich eine Schimmer-Glitzer-Gold Aquarellfarbe herstellte (#SOC4 – #SOC7)

Sockes Farbenbrauerei: Meine erste DIY-Aquarellfarbe – fluoreszierendes Neongelb (#SOC1)

sockes farbenbrauerei - fluoreszierendes Neongelb - Aquarellfarben herstellen sockes farbenbrauerei - fluoreszierendes Neongelb - Aquarellfarben herstellen

Jetzt stelle ich dir meine erste selbst gemixte Farben vor. Ich nenne sie Neonbaaz und sie trägt die Numer #SOC1. Benutzt habe ich dafür das oben abgebildete fluoreszierende Neongelb Pigment *.

Maske auf, Luftfilter an und los geht es: Ich gab etwas vom Pigment in meinen Mörser. Dazu mithilfe einer Pipette etwas vom angerührten Bindemittel. Ich bin eher der chaotische Typ und messe da nichts ab, fragt mich also nicht wie viel von was, da gehe ich nach Gefühl und nach der Konsistenz der entstehenden Mixtur.

sockes farbenbrauerei - fluoreszierendes Neongelb - Aquarellfarben herstellen

Es dauerte einige Sekunden während des Rührens, bis sich die Farbe mit dem Bindemittel verband. Dann hieß es erst mal einige Minuten lang weiter mörsern, damit sich auch wirklich alles richtig verbindet. Langsam entstand eine schöne Masse.

Tipp:
Um zu testen, ob du genügend Bindemittel hinzugefügt hast, male mit der Farbe auf ein Stück Papier. Nach dem Trocknen kannst du mit dem Finger über die Fläche wischen. Löst sich nichts ab, ist alles gut gebunden.

Anfangs sah meine Farbe nach dem Abfüllen in die Näpfchen recht gut aus. Allerdings schäumte sie während des Trocknens genauso auf, wie meine Bindemittelmischung aus dem ersten Versuch und lief fast über. Es entstand eine feste, nongelbe Schaumschicht, die sehr brüchig wirkte. Und das war sie auch: Ich konnte sie mit dem Essstäbchen (irgendwie nutze ich die Dinger für alles XD) leicht zerbröseln. Das war mir zu unischer, darum stampfte ich die Farbe zusammen und rühre sie mit etwas destilliertem Wasser wieder fester.

Nach dem Trocknen fiel sie etwas ein, also wiederholte ich den Vorgang, um nach der Reduzierung eine weitere Schicht Farbe ins Näpfchen zu füllen. Diese stampfte ich ebenfalls wieder ein und vermischte sie mit ein paar Tropfen Wasser. Das ganze sah jetzt so aus:

sockes farbenbrauerei - fluoreszierendes Neongelb - Aquarellfarben herstellen

Danach trocknete die Farbe ganz normal und sank wieder ein Stück ein. Doch sie bildete bis auf vereinzelte Löcher eine schöne Farbschicht im Näpfchen.

Die Oberfläche im Näpfchen ist ebenfalls leicht nachgedunkelt und sieht nicht mehr ganz so strahlend Neongelb aus. Beim Anlösen allerdings wirkt sie auf dem Papier wieder strahlend.

Ich nehme übrigens an, dass das Pigment absolut nicht lichtecht ist. Das ist aber normal bei fluoreszierenden Neonfarben 😀

Die Wideranlösbarkeit aus dem Näpfchen ist sehr gut und man braucht nicht viel Wasser dafür. Nachdem ich das Schaumproblem gelöst habe, bin ich eigentlich ganz zufrieden damit. Hier noch mal eine kleine Übersicht über meine erste Farbe:

Nummer: #SOC1
Name: Neonbaaz
Zutaten: Gummi Arabikum, destilliertes Wasser, etwas Honig (in erster Mischung, ich werde ihn voraussichtlich beim Wiederanrühren weglassen, da ich vermute, dass er evtl. an der erhöhten Schaumbildung Schuld sein könnte), fluoreszierendes Neongelb Pigment
Anzahl angerührter halber Näpfchen: 4

Eigentlich würden die Farben alle noch eine weitere Schicht vertragen, aber für meinen ersten Versuch lasse ich das mal so.

Sockes Farbenbrauerei: fluoreszierendes Neongelb mit Glitzerpartikel (#SOC2 Glitzerunfall)

Meine große Hoffnung beim Anrühren von eigenen Farben lag darauf, dass auch größere Glitzerpartikel halten. Richtig große. Bei meinem ersten Versuch ohne Bindemittel konnte man nämlich bereits kleinere einfach vom Papier pusten.

Das wollte ich also gleich ausprobieren und nahm die größten Partikel, die ich besitze. Ich verwendete noch einmal das gleiche Bindemittel wie bei #SOC1. Zuerst rührte ich dieses mit den Partikeln zusammen, um sicherzugehen, dass auch alle damit bedeckt wurden:

sockes farbenbrauerei - fluoreszierendes Neongelb - Aquarellfarben herstellen

Danach mixte ich noch etwas vom fluoreszierenden neongelben Pigmentpulver hinzu. Nach dem Anrühren füllte ich alles in ein halbes Näpfchen.

sockes farbenbrauerei - fluoreszierendes Neongelb - Aquarellfarben herstellen

Beachte auf dem Bild den Bereich links unten im Näpfchen. Dort kann man erkennen, wie die Farbe aufschäumt mit dem Bindemittel, wie schon bei #SOC1. Für meine nachfolgenden Experimente habe ich dann eine andere Methode verwendet, um das zu verhindern.

Ergebnis nach dem Trocknen: Die Glitzerplättchen im Näpfchen werden bombenfest! Leider aber so fest, dass man sie kaum noch rausbekommt. Man braucht wirklich sehr viel Wasser und es ist sehr mühselig. Bekommt man sie aber erst mal aufs Blatt, dann halten sie dort auch.

Hier ein vergrößertes Foto vom Test aus meinem Skizzenbuch:

fluoreszierendes Neongelb - Aquarellfarben herstellen

Das Ergebnis gefällt mir extrem gut. Um dir die Größe der Partikel vielleicht besser vorzustellen: Die Linien weisen einen Abstand von exakt 8mm auf. Und die Partikel halten richtig fest. Hier die Übersicht der Farbe:

Nummer: #SOC2
Name: Glitzerunfall
Zutaten: Gummi Arabikum, destilliertes Wasser, etwas Honig (in erster Mischung, ich werde ihn voraussichtlich beim wiederanrühren weglassen), transparente sechseckige Glitzerplättchen, fluoreszierendes Neongelb Pigment
Anzahl abgefüllt: 1 halbes Näpfchen

Ich verwerfe diese Farbe und werde nicht mehr von ihr herstellen.

Es ist meiner Meinung nach einfach zu mühsam, das Zeug aus dem Näpfchen aufs Papier zu bekommen. Ich bin sehr ungeduldig bei sowas und mir würde das beim Malen viel zu lange dauern. Da muss es eine bessere Möglichkeit geben.

Das Ganze brachte mich auf die Idee, einen Kleber in Näpfchenform herzustellen, mit dem ich dann die losen Partikel einfach exakt an der gewünschten Stelle festkleben kann.

Sockes Farbenbrauerei: Aquarell-Kleber im Näpfchen (#SOC3 Sockes Napfbabbi)

sockes farbenbrauerei - eigene aquarellfarben herstellen

Ziel ist es, oben abgebildetes (und anderes) Glitzerzeug auf dem Papier zu platzieren, ohne externen Kleber zu verwenden. Mir ist aufgefallen, eigentlich kann ich mit meinem Wassertankpinsel direkt etwas von den Gummi Arabikum Steinchen ablösen, übers Papier malen und danach die Partikel ebenfalls mit einem Pinsel drüber geben.

Vergrößerter Test aus meinem Skizzenbuch (Linienabstand 8mm):

sockes farbenbrauerei - eigene aquarellfarben herstellen

In meinem Skizzenbuch scheinen die Dinger richtig fest zu halten!

Es gibt hunderte von Farben und noch mal genauso viel Arten von Glitzer. Wenn ich von jeder Kombination eine fertige Farbe haben wollte, würde das niemals in einen Kasten gehen. Mein Ziel ist aber ein einziger Kasten. Es wäre also cool, wenn man das erst während des Malens beliebig kombinieren könnte.

Meine vorläufige Lösung: Gummi Arabikum im Näpfchen.

Die Idee ist so simpel und ich wundere mich, dass ich nicht früher drauf gekommen bin.

sockes farbenbrauerei - eigene aquarellfarben herstellensockes farbenbrauerei - eigene aquarellfarben herstellen

Für diesen schnellen Test habe ich einfach ein paar grobe Steinchen verwendet. Für kommende Näpfchen werde ich dann noch mehr auf die Qualität achten und nur klare Steinchen ohne Verschmutzung und Einschlüssen verwenden. Oben ein Bild zum Vergleich mit verschiedenen Steinchen.

Zusammenfassung:

  • Ich suche die saubersten Stücke heraus,
  • mörsere sie zu feinem Pulver,
  • rühre sie mit destilliertem Wasser zu einer dickflüssigen Masse
  • und stopfe alles in ein halbes Näpfchen, wo es wieder trocknet.

Ergebnis: Verstreichbarer Kleber aus dem Näpfchen, anlösbar mit Wasser und mit jedem Aquarellpinsel zu nutzen, ohne dass die Haare sich verkleben. Mischbar mit allen Aquarellfarben. Damit kann man die kleinsten Details kleben.

Jetzt muss nur noch die Haltbarkeit mitspielen. Dazu kann ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nichts sagen.

Nummer: #SOC3
Zutaten: Gummi Arabikum, destilliertes Wasser
Name: Sockes Napfbabbi
Haltbarkeit: Bis jetzt einige Tage ab Dezember 2020. Sollte das Zeug irgendwann anfangen zu schimmeln, erfährst du es hier. Vielleicht. Wenn ich nicht faul bin und dran denke. Nachtrag 2024: Ich habe natürlich nicht dran gedacht und war faul.
Abgefüllt: 4 halbe Näpfchen (+ kann ich nach Bedarf jederzeit herstellen)

Ich bin noch auf der Suche nach Aquarellnäpfchen mit Deckel, um das Glitzerzeug ebenfalls darin abzufüllen. Wahrscheinlich muss ich mir die auch selber herstellen. Vorerst hab ich mein Glitzer in kleine Mini-Fläschchen abgefüllt, die in meinen zukünftigen Farbkasten passen werden.

Nachtrag 01/2021:

Mittlerweile habe ich das Zeug auch auf meinem Aquarellpapier getestet. Leider scheint hier nur kleinerer Glitzer zu halten. Für die ganz großen Plättchen reicht das Gummi Arabikum leider nicht immer aus. Ich musste das Plättchen drei Mal wieder festkleben, weil es nach dem Trocknen nicht mehr hielt. Jetzt scheint es zu halten, aber eine sichere Lösung ist das dann natürlich nicht.

Es kann sein, dass ich auch zu ungeduldig war und das Zeug noch nicht ganz trocken, als ich es ausprobierte. Dennoch mein Plan fürs nächste Plättchen kleben: Mit einer Nadel kleine Löcher in die Plättchen stechen, damit der Kleber mehr Angriffsfläche hat. Ich denke, sie sind möglicherweise zu glatt.

Sockes Farbenbrauerei: Eine Schimmer-Glitzer-Gold Aquarellfarbe herstellen (#SOC4 – #SOC7)

Übersicht

Wird Zeit für mehr Glitzer in Sockes Farbenbrauerei! In diesem Abschnitt geht es um eine ganze Reihe von Farben, die ich alle zusammen in einem Rutsch erstellt habe:

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellen#SOC4
Kackegold (verworfen)

#SOC5
Grüne Schimmerkacke

#SOC6
Schuppenglanz Türkis

#SOC7
Glimmer der Tiefsee

Das folgende Bild zeigt alle Zutaten für #SOC5 – #SOC7:

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellen

  • gemalenes Gummi Arabikum
  • destilliertes Wasser
  • Reichbleichgold Pulver 812 von Schmincke
  • etwas fluoreszierendes Neongelb Pigment
  • etwas Iridescent Gold Tubenfarbe Daniel Smith
  • etwas kleiner goldender Glitzer
  • sehr viel kleiner gelb/orange/grün Perlglanzglitzer
  • je nach Mischung etwas weniger oder mehr Ultramarine Light Tubenfarbe Mission Gold

Bindemittel

Da meine erste Aquarellfarbe #Soc1 Neonbaaz am Anfang sehr schaumig wurde mit dem angerührten Bindemittel, habe ich für diesen Versuch mein gemörsertes Gummi Arabikum direkt verwendet und zusammen mit den Zutaten angerührt. Das klappte besser, als ich befürchtete und es hat sich alles hervorragend aufgelöst!

Farben

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellenZiel war ein schimmerndes, glitzerndes Gold, das ich mit fluoreszierendem Neongeb zum Leuchten bringe.

Es sah dann nach dem Anmischen aber aus wie goldene Kacke. Der Farbton gefiel mir beim ersten Testen auf dem Papier überhaupt nicht. Also habe ich diese Farbe #SOC4 Kackegold getauft und verworfen. Von ihr gibt es kein Näpfchen.

Stattdessen nahm ich etwas Blau (Tubenfarbe Ultramarine Light von Mission Gold) und mischte es stufenweise mit in die Masse. Dabei entstand zunächst ein gelblicher Grünton, der jetzt in Erinnerung an #SOC4 den schönen Namen „Grüne Schimmerkacke“ trägt mit der Nummer #SOC5. Weiterhin mit etwas mehr Blau ein türkiserer Farbton: #SOC6 Schuppenglanz Türkis. Und ein stärkeres Blau: #SOC7 Glimmer der Tiefsee.

Hier mein erster Test auf Papier während des Anrührens, als die Farben noch flüssig waren:

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellen

Bei der Farbe in der Mitte handelt es sich um das verworfene Kackegold.

Trocknen

Nach dem Anrühren stehen die halben Näpfchen einige Zeit in meinem Trockenbereich:

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellen

Damit alles luftig ist und dennoch wenig Staub drauffällt, hab ich etwas improvisiert. Eine kleine Glasplatte wird zwischen einer Pigmentdose und meinem ersten angerührten Bindemittel gehalten. Das sieht mittlerweile schon wieder wie Bier aus XD

Die Farben #SOC5 – #SOC7 brauchten etwas länger als mein Neongelb zum Trocknen. In den Näpfchen entstand eine sehr glatte und zum Glück dieses Mal schaumlose Fläche.

Farben ausschaben

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellenLeider wurden sie auch stark reduziert und zogen sich über die Hälfte zurück. Darum habe ich einige der Näpfchen ausgeschabt. Dafür eignet sich ein Linolschneide-Werkzeug ganz gut. Man muss nur aufpassen, dass man das Näpfchen nicht einschneidet.

Mit etwas destilliertem Wasser habe ich dann die ausgeschabten Stückchen über jeweils ein anderes Näpfchen gefüllt.

Die Anzahl der Näpfchen hat sich durch den Vorgang leider verringert. Von der grünen Schimmerkacke blieb nur eines übrig, von den anderen beiden jeweils zwei.

Dennoch war das Ausschaben und Durchmixen mit minimal Wasser eine gute Idee. Beim ersten Trocknen hat sich die Farbe nämlich eher ungünstig abgesetzt und die Glitzerpartikel sind unter der Oberfläche versunken. Jetzt ist alles besser verteilt.

Hier ein Vergleich:

glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellen

Oben ein paar der Näpfchen nach der ersten Trocknung. Unten die abgeschabten, durchgemixten mit doppelt eingefüllter Schicht. (Von links nach rechts: Grüne Schimmerkacke, Schuppenglanz Türkis, Glimmer der Tiefsee)

Anlösbarkeit

Aus dem Näpfchen ist die Farbe etwas schwerer anzulösen als normale Aquarellfarbe. Wenn man direkt mit einem nassen Pinsel etwas anlöst, erwischt man anfangs nur Farbe und Schimmerpartikel. Der Glitzer braucht ein paar Sekunden länger.

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellensockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellen

Am leichtesten geht es, wenn man einen Tropfen Wasser hineinfallen lässt und dann ein paar Sekunden wartet. Ist der Glitzer dann ebenfalls gelöst, kann man es mit einem Pinsel leicht aufs Papier streichen.

Auf dem Papier halten die groben Glitzerstücke nach dem Trocknen hervorragend. Auch wenn man stark mit dem Finger drüber fährt, löst sich nichts ab.

sockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellensockes farbenbrauerei - glitzernde Schimmer Farben - Aquarellfarben herstellen

Es war nicht leicht, die Farben aufs Bild zu bekommen, damit man Glitzer und Schimmer sehen kann.

Erneut herstellen kann ich die drei Farben leider nicht. Ich habe keinen Plan, wie das Mischverhältnis der einzelnen Zutaten war. Außerdem habe ich dafür fast mein ganzes Gold und gelb/orange/grün Perlglanzglitzer verbraucht.

Sockes Farbenbrauerei: Aquarellfarbe #SOC8 – Stinki, das glitzernde Matschblau

Ein paar Gedanken zum Mixen meiner Farbe Nummer 8. Aber erst mal eine kurze Zusammenfassung:

Nummer:
#SOC8

Name:
Stinki Matschblau

Zutaten:
Gummi Arabikum, destilliertes Wasser, Miloriblau LUX (PB 27.77510) und eine große Portion blaue Glitzerkörnchen

aquarellfarbe soc8 - sockenzombies farbenbrauerei - diy farben herstellen

Mein Plan war, ein dunkles Glitzerblau zu mixen. Das gestaltete sich gar nicht so einfach, da ich dieses Mal ein paar Besonderheiten beachten musste. Ich wählte nämlich ein Pigment, das bei Säurekontakt giftige Gase entwickeln kann. Bei der Herstellung habe ich daher auf einen wärmeren Tag gewartet, um mit offenem Fenster arbeiten zu können. Nur zur Sicherheit. Daneben lief außerdem ein Luftfilter und ich trug entsprechende Schutzausrüstung.

Leider ist die Farbe nachher nicht mehr so glitzrig, wie man im Foto unten beim Anrühren sieht. Da habe ich die Glitzerportion gerade dazu gekippt. Diese verteilt sich noch etwas in der Farbe.

Nachdem sie nach etwa zwei Wochen noch immer matschig war und einfach nicht trocknen wollte, hieß die Farbe erst einmal Matschblau. Was mir auch sofort auffiel, war der Gestank beim Trocknen der Farbe. Ich habe sie daher für einige Tage auf den Balkon verbannt. Der Name Stinki hat sich daher ebenfalls angeboten. Mittlerweile ist sie endlich trocken.

aquarellfarbe soc8 - sockenzombies farbenbrauerei - diy farben herstellen

Das Blau lässt sich schnell aus dem Näpfchen lösen und ist wunderschön kräftig. Man benötigt wirklich nur sehr wenig davon, um einen satten Farbauftrag zu erhalten. Um das Glitzer darin anzulösen braucht man allerdings wie bei allen Glitzerfarben etwas länger. Wenn es mal getrocknet ist, hält es dafür bombenfest auf dem Papier 😀

Ich habe mehrere Näpfchen abgefüllt. Weiß aber noch nicht genau, was ich mit ihnen mache. Vielleicht stecke ich jeweils eins in meine Künstler-Wundertüten, die ich demnächst irgendwann mal aus Material, das ich abgeben möchte, erstellen werde. Allerdings stinkt die Farbe noch immer etwas. Mal abwarten, ob der Geruch verfliegt … Nachtrag 2024: Die Farben sind mittlerweile alle vergeben.

Andererseits würde sich auch anbieten, einen Teil der Farbe noch einmal einzustampfen und sie mit etwas mehr Glimmer zu versehen. Ein wenig Schimmer täte ihr ganz gut. Auch wenn das Blau selbst wunderschön aussieht.

aquarellfarbe soc8 - sockenzombies farbenbrauerei - diy farben herstellen

Hier sieht man, wie mega krass stark sie im nassen Zustand noch glitzerte. Nach dem Antrocknen löst sich natürlich nicht mehr so viel Glitzer bzw. man braucht viel Geduld dafür.

Sockes Farbenbrauerei: #SOC9 Manganblau und #SOC10 Verstecktes Gold (DIY – Aquarellfarben)

Farben

aquarellfarbe soc9 soc10 - sockenzombies farbenbrauerei - diy farben herstellen#SOC9 Manganblau

#SOC10-A Verstecktes Gold

#SOC10-B Verstecktes Gold

Zutaten

Manganblau Pigment TFMb (von Kalk-Laden & Kalk-Schule Kenter GbR), Bindemittel (mit Gummi Arabikum u.a. von Emily_Adams), Oxengalle, 18812 Reichbleichgold (Bronzepulver von Schmincke), Chameleon blau/gruen/gold (Rembrandt), Indigo (Mission Gold) Ulatramarine Light (Mission Gold), Lunar Black (Daniel Smith)

Bindemittel

Die Farben-Künstlerin „Emily Adams“ hat mir etwas Material zugeschickt, damit ich es mit meinem vergleichen kann. Die Farbe sagt zwar nichts aus, aber das Vergleichsbild der beiden Bindemittel möchte ich dir nicht vorenthalten. Links das von „Emily Adams“, rechts das meine. (Das erste, das ich aber nicht mehr benutze, das war das mit dem vielen Schaum, der sich mittlerweile wieder verzogen hat.)

aquarellfarbe soc9 soc10 - sockenzombies farbenbrauerei - diy farben herstellen

So richtig vergleichen kann ich die beiden noch nicht, da ich bei diesen Farben ein anderes Pigment verwendet habe. Vielleicht werde ich irgendwann das #SOC8 Stinki Matschblau noch einmal machen, dann kann ich mehr darüber schreiben. Aber dafür bräuchte ich erst mehr blauen Glitzer 😀

#SOC9 Manganblau

Sockes Farbenbrauerei wird jetzt blau! Diese Farbe hat sich die Künstlerin „Calyses“ von mir gewünscht. Für #SOC9 habe ich nur das Manganblau Pigment TFMb verwendet, um eine reine Farbe zu erhalten.

aquarellfarbe soc9 soc10- diy selber farben herstellen

Von dieser Farbe habe ich 4 Näpfchen abgefüllt, wovon drei Stück an „Calyses“ gehen. Eins werde ich behalten.

#SOC10 Verstecktes Gold

Vom Manganblau blieb so viel übrig, dass ich ein wenig herum experimentiert habe. Ich wollte die Farbe dunkler machen und zum Schimmern bringen. Dafür habe ich verschiedene Tubenfarben (siehe oben in der Zutatenliste) beigemischt und sehr viel goldenes Pulver. Davon habe ich dann zwei verschiedene Farben abfüllen können. #SOC10 A ist minimal türkiser, #SOC10 B ist minimal dunkler und weniger sättigend.

aquarellfarbe soc9 sock10 - sockenzombies farbenbrauerei - diy farben herstellen

Trocknen

Ich war sehr überrascht, wie sich die Farben von meiner vorherigen unterschieden. Das Matschblau brauchte ja ewig zum Trocknen. Im Gegensatz dazu dauerte es bei #SOC9 und #SOC10 keine fünf Minuten. Nachdem die Farbe im Näpfchen war, da hatte sich bereits eine feste Haut an der Oberfläche gebildet. Komplett durchgetrocknet ist sie noch nicht, aber so konnte ich sie recht schnell direkt auf Papier testen:

aquarellfarbe soc9 soc10 - sockenzombies farbenbrauerei - diy farben herstellen

Leider sieht man den goldenen Schimmer der unteren beiden Farben auf dem Foto nicht. Er ist so hauchfein, dass ich es nicht geschafft habe, ihn aufs Bild zu bekommen.

Sockes Farbenbrauerei schließt! #SOC11, #SOC12, #SOC13 und der Nachleuchtblock #SOC14

Ja, du liest richtig, ich schließe die Brauerei. Dazu aber gleich mehr. Es gab schon länger keinen Artikel mehr dazu und ich habe seit dem letzten Mal sicher vergessen, ein paar der Farben zu dokumentieren, daher geht es direkt mit 11, 12 und 13 weiter. Hier das Ergebnis meiner letzten Mix-Aktion:

effekt pigmente in sockes farbenbrauerei

#SOC11 Edler Schimmer

-> Mit Farbwechselpigment HY04 blue/green/gold

Das Farbwechselpigment habe ich im Dezember von einer Künstlerin geschenkt bekommen. Beim Anrühren mit Bindemittel gab es keine Probleme. Erster Eindruck: Das ist ein richtig cool dezenter Schimmer, der sich je nach Untergrund und Blickwinkel anders verhält, nicht schlecht.

#SOC12 Chameleon

-> Mit Farbwechselpigment HY08 red/green/gold

Auch hier gestaltete sich das Anrühren einfach. Das Pigment trocknet schnell und lässt sich gut aus dem Näpfchen anlösen. Und es sieht auf schwarzem Papier tatsächlich komplett andersfarbig aus, das kam irgendwie unerwartet und gefällt mir sehr. Eine interessante Kombination! Das Bild dazu kommt gleich weiter unten.

#SOC13 Goldene Sonnen

-> Farblos, mit verschiedenen goldene Glitzerplättchen.
Diese „Farbe“ plane ich schon länger. Das Anrühren war etwas schwerer, da sich der Glitzer nicht gut löste und zunächst mehr an der Oberfläche des Bindemittels schwamm. Doch nach einigen Minuten mörsern klappte es dann doch.

Ergebnis: Ich mag das Teil, die goldenen Sonnen kommen in meinen Farbkasten!

Es lässt sich gut aus dem Näpfchen lösen. Die Farbe glänzt zwar, weil zu viel Bindemittel drin ist, dafür hält der Glitzer auf dem Papier dann bombenfest. Vorausgesetzt man wartet geduldig wie normale Menschen und nicht ungeduldig wie ich die Trockenzeit ab, bevor man drauftatscht. Ganz so stark wie auf den Bildern glänzt sie übrigens nicht, da ich sie im noch nassen Zustand fotografiert habe.

socke erstellt colorshift aquarell farbe

#SOC14 Nachleuchtblock

-> Mit Nachleuchtpigmenten (blau/grün)

Block nenne ich sie deshalb, weil ich es nicht geschafft habe, die Farbe nach dem Trocknen wieder aus dem Näpfchen zu lösen. Da lief bei der Zusammensetzung wohl etwas falsch. Vor dem Trocknen war noch alles in Ordnung, doch danach hat sie sich in ein eckiges Nachleuchtsteinchen verwandelt.

Das bedeutet, das Ding ist leider unbrauchbar. Schade, die Farbe wäre ein Kandidat für meinen Farbkasten gewesen.

Du hast am Anfang des Artikels übrigens richtig gelesen, ich höre auf mit dem Herstellen eigener Farben und werde Sockes Farbenbrauerei schließen. Es hat Spaß gemacht und ich konnte dadurch sehr viel lernen über Bindemittel, Pigmente und Materialeigenschaften. Dennoch schiebe ich die einzelnen Projekte aus Zeitmangel immer weiter vor mir her. Und die Zeit, die das Farben-Herstellen und das drüber Nachdenken und Planen frisst, möchte ich lieber wieder direkt zum Malen verwenden.

colorshift farbe selber herstellen

Und jetzt ist es Zeit, Platz zu schaffen! Ich habe daher neben den Sachen fürs Farben-Herstellen auch wieder viele andere Dinge aussortiert, um meinen Künstlermaterial-Bestand zu verkleinert. Dazu mehr in einem eigenen Artikel:

Schluss mit dem Horten: Minimalismus und Künstlermaterial

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