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Papiertest: LanaVanguard – 100% Hi-Tech

Dieser Artikel erschien 2017 im alten Blog und wurde 2023 leicht überarbeitet.

Erster Eindruck des LanaVanguard – 100% Hi-Tech

LanaVanguard – 100% Hi-Tech, nennt sich das Papier. Es ist extrem glatt und besteht aus Polypropylen. Eine Struktur ist auf der Oberfläche nicht zu erkennen. Trotz des Gewichts wirkt es dünn und biegsam, aber nicht durchsichtig. Es scheint nicht gebleicht zu sein und sieht neben anderen Papieren eher etwas cremefarben statt weiß aus.

Du kannst es dir zum Beispiel hier besorgen: Lana : Vanguard Polypropylene Paper *

Malverhalten mit verschiedenem Künstlermaterial

Aquarell (getestet mit Tubenfarben)

sockenzombie - lanavanguard hi-tech

Erst mal vorweg: Es funktioniert.

Allerdings nur, wenn man das Papier vorher nicht berührt. Wie du auf dem Bild sehen kannst, stoßt der Fettfilm, der von der Haut aufs Papier gelangt, die Farbe ab. Du solltest also genau erkennen, wo ich es mit meinen Fingern angetatscht habe. Das ist ärgerlich, wenn man es nicht weiß, da man vor dem Colorieren nicht erkennt, wo man vielleicht aus Versehen hingefasst hat. Man kann das natürlich auch für interessante Effekte nutzen.

Es hat mir allgemein eher wenig Spaß gemacht, das Papier mit meinen Tubenfarben zu verwenden. Wasser zieht darauf nicht ein und schwimmt eine Weile auf dem Papier. Es wellt sich nicht das kleinste Stück. Für das Kontrollieren der Farben während des Trocknens fehlt mir allerdings wohl die Geduld.

Auarellstifte und Akohol Marker (getestet mit Albrecht Dürer – Faber Castel und Copic Ciao)

sockenzombie - lanavanguard hi-tech

Links im Bild liegt der Test mit Aquarellstiften, rechts der Test mit Alkohol Markern.

Farbstifte auf LanaVanguard – 100% Hi-Tech

Das Erzeugen gleichmäßiger Flächen funktioniert abhängig vom Farbton mehr oder weniger gut. Die Farben leuchten jedoch teilweise (auch hier kommt es wieder auf den Farbton an) sehr schön auf dem Papier und das Malen ist ganz okay.

Ein Vermalen mit nassem Pinsel empfehle ich nicht, dadurch werden die Farben eher vom Papier abgehoben bzw. entfernt statt verwischt. Es fühlt sich anders an als auf normalem Papier, aber daran gewöhnt man sich.

Marker auf LanaVanguard – 100% Hi-Tech

Das Malen mit Copics gestaltet sich auf dem Papier ebenfalls komplett anders als gewohnt. Die Farben werden so gut wie gar nicht eingesaugt und drücken nicht durch das Papier durch. Sie sind auf der Rückseite gar nicht erkennbar. Ein Verblenden ist schwer, mit etwas Übung aber durchaus möglich. Das tolle daran ist, dass man Copics ausbessern kann, soll heißen: Verwischen, wegwischen und wieder drüber malen.

Der besondere Effekt, der mit den Markern entsteht, vor allem an den Rändern dunklerer Farben, gefällt mir auch wahnsinnig gut. Vor allem, weil sie auf dem LanaVanguard auch so schön leuchten. Was übrigens auch sehr gut funktioniert, ist das Ausarbeiten von Details mit Aquarellstiften auf der fertigen Markercoloration.

Wachsmalkreiden (getestet mit Neocolor II)

sockenzombie - lanavanguard hi-tech

Die Farben wirken etwas matter als mit Copic Markern, dennoch ganz okay. Mit meinen wasservermalbaren Wachsmalkreiden ließ sich erstaunlich gut auf dem Papier zeichnen. Jedoch nur direkt und ohne Pinsel. Das Vermalen mit Wasser klappt nicht richtig, da die Farbe damit viel zu sehr abgehoben wird.

Der Fettfilm, der bei Aquarellfarben auftritt, bleibt beim Vermalen allerdings aus, da sich das Wachs in der Farbe anscheinend damit vermischt.

Liner auf LanaVanguard – 100% Hi-Tech

Auf dem Papier lässt sich gut mit Linern arbeiten. Die Stifte verstopfen auch nicht, wie es auf Steinpapier leider der Fall ist. Ich muss jedoch anmerken, dass es hier auch auf die Technik ankommt.

Wenn du jemand bist, der Bilder vor der Farbgebung lined, wirst du keinen Spaß damit haben. Denn Copics sowie auch Farbstifte verwischen die Lines und was noch schlimmer ist, sie vermischen sich mit ihnen, wodurch die Farben getrübt werden und verschmieren. Da ich, wenn überhaupt, gerne erst nach dem Colorieren line, ist das also für mich kein Problem.

Miniaturzeichnen auf dem LanaVanguard – 100% Hi-Tech

sockenzombie - eisbecher malen auf hi-tech papier

Wie du im oben stehenden Bild siehst, kann man das Papier hervorragend für Miniaturmotive verwenden. Hier habe ich mich an drei Inchies (Größe jeweils 2,5cm x 2,5cm) versucht. Ich verwendete dafür Copic Ciao Marker und Albrecht Dürer Aquarellstifte.

Dabei machte ich mir den Nachteil des Papiers – das sehr leichte Wegwischen der Farbe – zunutze, indem ich einen Copic Blender verwendete, um kleine Fehler einfach vom Papier zu zeichnen oder winzige Striche auszubessern. Auch die harten Ränder vom Schatten der Eisbecher bekam ich durch das Übermalen weich und konnte sie anschließend mit dem Finger zu einem aufhellenden Verlauf verwischen.

Hier ein paar Miniatur-Bäume, die ich ebenfalls als Inchies auf dem LanaVanguard – 100% Hi-Tech Papier gemalt habe:

sockenzombie - miniaturbilder auf lanavanguard papier

Allgemein finde ich das Papier super, wenn auch eher nicht für Wasser geeignet.

Was ein Vorteil ist, ist in meinen Augen leider auch der größte Nachteil des Papiers: Das nicht Einziehen der Farbe. Wenn man etwas fester andrückt, kann man das fertige Bild mit den Fingern vom Blatt wischen. Daher empfehle ich, die Motive geschützt und je nach Größe in Hüllen oder hinter Glas aufzubewahren. Ich habe ein Fixierspray getestet, was aber leider kaum etwas geholfen hat. Dadurch wurde die Farbe zwar minimal fester, war aber mit etwas Wischen immer noch leicht abrubbelbar. Falls du zufällig einen Tipp hast, die Farbe besser zu fixieren, schreib mir gerne Kommentar hier drunter!

Das Schönste für mich an dem Papier: Die Leuchtkraft der Farben erscheint auf dem LanaVanguard unheimlich stark und beeindruckt mich sehr. Auch weil sich vor allem beim Zeichnen von Miniaturen sehr präzise arbeiten lässt.

kakaokarte von star-behind-the-moon auf lanavanguard

Auf diesem Kakaokarten-Motiv, gezeichnet von der Künstlerin „star-behind-the-moon“ auf LanaVanguard – Hi-Tech Papier, kannst du den tollen Effekt an den Rändern der Flächen gut erkennen.

Nachtrag:

Hier findest du in den nachfolgenden Posts Tipps, wie es mit dem Fixieren evtl. doch klappt: Kunstkartenforum: „Welches Papier?“

Nachtrag 2:

Hier ein weiterer Bericht über das LanaVanguard – 100% Hi-Tech Papier auf Majors Künstlerblog: Papier im Test: Lanavanguard

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