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Papiertest: Keramikpapier (Bibliothek auf Kakaokarte)

Dieser Artikel erschien 2014 im alten Blog.

Was ist Keramikpapier – Eigenschaften

Da man im Internet anscheinend wenig darüber findet, dachte ich, es würde dich freuen, wenn ich meine Erfahrungen mit dem Keramikpapier hier mit dir teile. Das Papier, das ich durch einen Künstleradventskalender erhielt, ist nämlich wirklich genial. Nicht perfekt, aber es bietet einige ungewöhnliche Vorteile.

Hier siehst du meinen ersten Versuch auf dem Papier mit Neopicolinern:

Skizze auf Keramikpapier - Kakaokarte von Sockenzombie

Die Originalgröße ist 6,4cm x 8,9cm. Also wirklich winzig, da das Motiv als Kakaokarte (Sammelkarte) geplant wurde.

Es ist sehr hitzebeständig, und hält gebrannt angeblich bis zu 1600°C aus. Keramikpapier wird vorwiegend für Stempel verwendet. Außerdem ist es unempfindlich gegen die meisten Korrosionsmedien mit Ausnahme von Fluor- Wasserstoff- und Phosphorsäure und starken Alkalien. (Quelle: dp-feuerfest.de)

Durch die glatte Oberfläche kann man wahnsinnig viele Details zeichnen. Nachfolgend kannst du dir einen kleinen Zwischenschritt meiner Karte ansehen. Zur Coloration verwendete ich Neocolor II Wachsmalkreiden.

Keramikpapier Kakaokarte - Skizze von Sockenzombie - Bibliothek

Wie reagieren verschiedene Farben auf das Keramikpapier?

Wasserfarbe

Ich denke, dass man auch mit Aquarellfarben dasselbe Problem wie mit meinen Wachsmalkreiden (Mit diesen habe ich es getestet.) haben wird. Es ist so gut wie unmöglich, mehrere Schichten übereinander zu zeichnen. Das Keramikpapier könnte man als Mischpalette benutzen, es wird kaum Farbe eingesaugt und man kann sie super direkt auf dem Papier mischen. Sobald man über eine bereits bemalte Stelle kommt, löst sich die Farbe an dieser Stelle wieder ab. Der Vorteil daran ist, man kann dadurch natürlich beinahe beliebig oft etwas wieder ausbessern.

Zudem finde ich die Farbe auf dem Papier sehr kräftig, gerade weil sie kaum einsickert. Und mit etwas Geschick lassen sich auch Farbverläufe erzeugen.

Was ich auf jeden Fall noch besonders hervorheben muss: Das Papier wellt sich nicht! Egal wie viel Wasser man draufplatscht, es bleibt glatt.

Tinte

Bei Tinte hatte ich das Gefühl, dass sie etwas besser einsickert als Wasserfarbe. Allerdings hab ich nur weiße Tinte versucht bisher. Trotzdem denke ich, dass das Keramikpapier sicher nicht schlecht ist für Tinte oder Tusche Zeichnungen.

Farbstifte

Auch mit Farbstiften kann man darauf sehr genau zeichnen. Allerdings ist es etwas schwerer, sie zu vermalen. Man sieht jeden einzelnen Strich und bei Farbverläufen muss man sich ein wenig anstrengen, damit diese gleichmäßig werden.

Tipp

Pass bei Farbstiften gut auf, dass du nicht zu fest aufdrückst, da das Papier dann zusammengepresst wird und es an diesen Stellen auch bleibt. (Ebenso verhält es sich übrigens mit Gelstiften, diese halte ich für Keramikpapier eher als ungeeignet.)

Bleistift

Richtig genial sind Bleistift Skizzen auf diesem Papier! Man kann so gigantisch dünn zeichnen, das hab ich vorher noch nie gesehen. Einziger Nachteil ist, dass man die Bleistiftstriche so gut wie gar nicht mehr wegbekommt. Radieren funktioniert hier leider kaum.

Trotzdem macht es großen Spaß mit Bleistiften drauf zu zeichnen, da der Stift richtig schnell übers Papier rutscht und Skizzen so um einiges weniger Zeit benötigen.

Liner

Liner kann man auf dem Keramikpapier auch super einsetzen. Auch sie gleiten sehr schnell dahin auf der glatten Oberfläche.

Es gibt einen Nachteil, den man jedoch auch als Vorteil sehen kann: Die Liner halten nicht so gut drauf. Beim Übermalen hab ich zwar kein Verschmieren festgestellt, aber man kann die Farbe mit den Fingern oder einem Radiergummi abschwächen und fast ganz verschwinden lassen. Dadurch kann man aber auch coole Effekte erzielen.

Copics

Anders als bei Wasserfarben ist mir aufgefallen, dass die Markerfarbe sofort vom Keramikpapier aufgesaugt wird und sekundenschnell trocknet. Ein Verblenden ist somit unmöglich. Es ist mir nicht gelungen, einen Farbverlauf zu erzeugen.

Die Farben wirken trotzdem sehr kräftig. Auch bluten die Stifte trotz des schnellen Trocknens nicht aus, es lassen sich gestochen scharfe Kanten erzeugen, die Striche wirken unverrückbar fest. Für einen Comic-Look wär das Keramikpapier also perfekt geeignet.

Meine fertige Karte sieht übrigens so aus:

kakaokarte auf keramikpapier - bibliothek sockenzombie

Da es sich um eine Kakaokarte handelt ist sie 6,4 cm x 8,9 cm groß. Damit du erkennst, wie viele Details man auf der glatten Oberfläche zeichnen kann, hab ich dir noch eine vergrößerte Ansicht der Karte hochgeladen:

Man kann mit dem Keramikpapier anscheinend auch richtige Figuren gestalten. Damit habe ich mich jedoch noch nicht genauer beschäftig. Hier ein Artikel dazu, falls es dich interessiert.

Wie findest du das Keramikpapier? Hast du weitere Infos zum Papier? Dann melde dich gern und teil dein Wissen und deine Erfahrung darüber unten in einem Kommentar!

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