RE B340
Die ursprüngliche Idee waren die oben abgebildeten Kartenspieler im All. Ich verwarf die Skizze aber zuerst, weil mir das Motiv zu einfach vorkam.
Dann allerdings hat sich das Ganze in meinem Kopf verselbstständigt. Die Kartenspieler wurden kleiner und hinter ihnen tat sich eine ganze Bar auf. Mit Tischen, Stühlen und weiteren Gästen. Und ganz wichtig: einem drei-armiger Roboter-Wirt, dem Besitzer der Bar. RE B340, das ist unser Geschichtensammler. Natürlich befindet sich diese Bar mitten im All und bietet ihren Gästen eine fantastische Aussicht auf die umliegende Landschaft.
Dieses Mal verwendete ich Liner für die Skizze. Wirkt ganz schön durcheinander, aber wenn man die fertige Illustration später sieht, kann man viele Details erkennen, die genauso geblieben sind.
Ich habe Zentralperspektive verwendet. Das heißt, dass die Linien nach hinten hin in einem Punkt zusammenlaufen. Im oben stehenden Bild kann man die ersten Konstruktionslinien erkennen. Nach vielen weiteren Strichen und wegradieren der überflüssigen Linien, sah das Ganze dann so aus:
Mit den Lines kamen noch viele Details dazu. Zum Beispiel die ganzen Flaschen in den Regalen, in denen sich Dinge befinden, die ein normaler Wirt auf der Erde wohl nie zu Gesicht bekommen wird.
Ich verwende für diese Karte sehr wenig Farben und habe mich für Blau als Hauptfarbe entschieden. Damit das Bild nicht so monoton wirkt, wählte ich Orange als Komplementärfarbe für hellere Stellen.
Für die Struktur im Hintergrund verwende ich erst nur blau. Anschließend gehe ich mit Schwarz über die großen Flächen, um den Kontrast zu verstärken.
Die Struktur entsteht durch dunkle Materie, die sich an diesen Stellen sammelt und weitere Materie anzieht. Dort entstehen dann auch die Sterne. Von denen zeichnete ich ganz viele in hellem Weiß ein.
Und so sieht die fertige Karte aus:
Nr: 330
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Lasst die Monster los
Die Skizze sieht hier der späteren Reinzeichnung schon sehr ähnlich. Ich habe mich von Anfang an für eine schräge Lage in der Gefängnis-Kapsel entschieden. Dadurch, dass sie nicht gerade ist, wirkt die Karte interessanter. Fast so, als würde sich etwas darauf bewegen.
Mit den Lines werden schon viele Details sichtbar. Siehst du die winzige Struktur an der Wand zwischen den Fenstern? Die ganz feinen Striche zeichne ich hier mit einem 0.03 Liner.
Oben sind wieder alle Farben aufgeführt, die ich verwendet habe.
Das Farbschema dieser Karte besteht aus verschiedenen Gelbtönen. Später bin ich noch mit Grün drüber, damit sich die Farben mehr zu den Farben der anderen Karten unterscheiden. Denn geplant war eine Regenbogen-Reihe, wenn man später alle Karten nebeneinander legt.
Und es muss hier natürlich "Gelbgrün" heißen, nicht "Gebgrün" 🙂
Auf dem nächsten Bild liegt rechts mein Wassertankpinsel. Mit ihm lassen sich meine Wachsmalkreiden vermalen und wundervolle Übergänge und kleine Details zeichnen. Das praktische ist, man braucht kein Wasserschälchen. Und ich schütte so was ja grundsätzlich immer aus. Das ist Murphys Gesetz für Künstler. Ist wie mit den vollen Spitzern, die immer runterfallen und sich dabei öffnen.
Der Hintergrund bei diesem Motiv war mir besonders wichtig, wegen der Stimmung. Die Menschen sollen verzweifelt wirken, wie sie da durch die idyllischsten Landschaften des Universums treiben, abgeschnitten voneinander und von allem anderen. Sie haben die Landschaft da draußen schon so lange von ihren Gefängnissen aus gesehen, dass sie ihr kaum noch etwas abgewinnen können.
Beim fertigen Bild kann man erkennen, wie viel eine letzte Überarbeitung ausmacht. Nachdem ich alles etwas grüner gezaubert hab, bin ich noch mal mit weiser Tusche über die Illustration drüber, um die Sterne noch leuchtender zu machen.
Nr: 323
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Dimensionssprung
Ein Zug, der durchs All fährt, ist ein cooler Gedanke. Natürlich soll es kein normaler Zug sein. Aber mehr dazu erfährst du in der Geschichte zu diesem Motiv.
Die Häuser waren ein ziemliches Gefussle, hat aber Spaß gemacht sie zu zeichnen. Dabei musst du dir vorstellen, dass das Bild der Outlines hier viel größer ist als das Original. Vielleicht mach ich irgendwann eine Karte, die komplett mit diesen Mini-Häusern bedeckt ist.
Ich wollte zuerst nur bläuliche Farbtöne verwenden, musste dann später aber noch mehr ins Lila gehen, nicht stark, aber ein wenig. Damit die Karte in die Reihe der anderen Motive passt. Das war auch ganz gut, denn dadurch wirkte die Karte nicht mehr so eintönig.
Zuerst zeichnete ich die Hintergrundstruktur. Vorne bei den Schienen übermale ich die Lines, denn es soll später so aussehen, als würden sie im "Nichts" verschwinden. Das ist auch der Grund, warum ein Teil unten, bei der linken Kugelstadt in die Schienen hineinragt.
Auch wenn der Hintergrund schon fast fertig war, habe ich entschlossen, ihn noch mal zu ändern. Er war mir zu langweilig. Deswegen hellte ich einige Stellen noch mal auf, so dass jetzt ein wolkenartiger Nebel in den Sternen liegt. Unten links kann man gut erkennen, wie diese Wolken aufgebaut sind. Das ist ganz leicht zu malen. Mach nach oben hin den Farbverlauf immer heller, bis zu einer harten Abgrenzung, dort ist dann der Kontrast zum Hintergrund am größten.
Nr: 329
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Unendlich viele Möglichkeiten
Beim Zeichnen dieser Skizze hatte ich die Geschichte zur Karte schon vorher im Kopf. Durch den vielen Text außen rum, kann man bereits erahnen, worum es geht. Wahrscheinlich ist auf dem schlechten Bild aber wohl nichts lesbar. Es ist eine der längeren und komplexeren Geschichten dieser Reihe.
Erkennst du die Zentralperspektive? Für diese Perspektive braucht man kaum Hilfslinien. Es lohnt sich, perspektivisches Zeichnen zu üben! Mit meinen Karten Tauch in die Tiefen des Meeres und Einsatz in der Stadt habe ich ja bereits gezeigt, dass man auch auf Miniaturbildern viel mit Perspektive arbeiten kann. Noch dazu macht es Spaß!
Zugegeben, die Zentralperspektive ist bei dieser Illustration sehr einfach aufgebaut, aber dafür sticht der Hintergrund hier wieder mehr heraus: Ihr seht nämlich meine geliebte Sonne, die ihr euch weiter unten gleich anschauen könnt.
Das Farbschema für dieses Motiv war sehr einfach und von der Sonne bestimmt: Rot-Orange.
Und jetzt erzähl ich dir, was du auf dem nächsten Bild meines Arbeitsplatzes nicht sehen kannst.
- das 3. Besatzungsmitglied (lernst du in der dazugehörigen Geschichte kennen)
- das ganze Zeug auf dem Bild liegt nicht etwa auf einem Tisch, sondern auf einer Couch. (Eine magische Couch, die lässt jeden der sie berührt nach ein paar Minuten einschlafen.) Ich zeichne tatsächlich oft im Liegen und hab die Karte dabei in der Hand und manchmal auch in der Luft über mir haltend. Das ist vor allem praktisch, wenn aus dem Wassertankpinsel zu viel Wasser raus kommt. Also voller Körpereinsatz der Wassermengensteuerung, indem ich mich umdrehe!
- Die Schachtel fürs Reinspitzen, die kurz bevor ich das Bild gemacht hab, runtergefallen ist. Verkehrt herum natürlich und den Inhalt lustig verteilend.
Und auch wenn der Scan im Gegensatz zur Originalkarte unterirdisch schlecht geworden ist, hier ist er:
Nr: 325
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Die geheime Elite
Ein heißes Bad, mitten im Weltraum, mit genau so einem Ausblick, das wär schön! Und diese Idee musste ich natürlich unbedingt zeichnen.
Die Reinzeichnung habe ich noch mit weiteren Details erweitert, z.B. den Rest der Station draußen und einer Pflanze, die dem Raum eine wärmere Stimmung geben soll.
Grün-Blau ist eine tolle Kombination, ich mag sie sehr.
Diesmal sieht das Farbschema etwas bunter aus als bei den anderen Illustrationen. Deswegen hab ich hier sehr darauf geachtet, die Türkis-Töne möglichst großflächig zu verwenden. Sie sind die Hauptfarben der Karte und sollen sie dominieren.
Im nachfolgenden Bild sind die Anfänge des Hintergrunds durch die Glasfront zu sehen.
Links habe ich eine Linie freigelassen, das ist die Stelle für den Wasserstrahl, der ins Bad läuft. Die Hintergrundstruktur ist wieder wolkenartig und teilt sich in zwei grobe Bereiche. Man kann erkennen, dass die beiden Radioteleskope jeweils danach ausgerichtet wurden.
Fehlt noch die Coloration des Vordergrundes. Wenn du genau hinsiehst, erkennst du, dass ich den Schaum leicht durchsichtig gezeichnet habe.
Titel: Die geheime Elite
Nr: 332
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Wir sind fünf
Hier siehst du eines von fünf Städteschiffen. Zum Linen verwende ich einen 0.03er Multiliner SP (Copic) für Details und für dickere Striche nehme ich pigment Liner von Staedler. Sie sind beide wasserfest und verschmieren nicht, wenn ich mit meinen Wachsmalkreiden drüber zeichne.
Wie du gleich siehst, hab ich wieder viele verschiedene Blautöne verwendet.
Ich hatte wieder damit zu kämpfen, dass die Karte zu eintönig wirkte und deswegen dann noch Azurblau und Lichtgelb hinzugefügt. Mit Azurblau versuchte ich am Ende, die Karte noch etwas ins Türkise zu ziehen, damit sie sich in die regenbogenfarbene Reihe besser einfügt. Das Lichtgelb sieht man nur ganz leicht an den helleren Stellen.
Ich hab den Hintergrund erst dunkel gezeichnet, mit der Linienführung aber trotzdem schon immer um den Mittelpunkt der Galaxie herum. Anschließend bin ich mit helleren Blautönen drüber und hab die Spiralarme der Galaxie weiter ausgearbeitet.
Die Städte-Schiffe befinden sich weit außerhalb der Galaxie im Hintergrund. Deswegen hab ich vorne nicht viel große Sonnen gezeichnet. Sie sind dort ganz allein und abgeschnitten vom Leben in der Galaxie und es gibt nur sehr wenig Sonnensystem in ihrer Nähe.
Titel: Wir sind fünf
Nr: 331
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Der Aufzug
Die erste Skizze sieht ziemlich krakelig aus, man kann aber bereits alles Wichtige erkennen. Diese Illustration gehört übrigens zu meinen Favoriten der ganzen Reihe! Es war auch eine der ersten Geschichten, die ich zum Projekt im Kopf hatte.
Hier siehst du wieder das Farbschema. Rosa und Lila verwende ich gar nicht so oft, ist mir aufgefallen. Es hat hier jedenfalls wundervoll gepasst. Diese Farben bringen ein wenig Magie ins Motiv und wirken irgendwie geheimnisvoll.
Für den Planeten wollte ich eine erdähnliche Struktur, nur in anderen Farben, während die beiden Monde glatt und weniger lebendig erscheinen sollen.
Ich zeichnete auf dem Planeten zuerst die Kontinente ein und anschließend das Meer in einer dunkleren Farbe. Da der Planet bewohnt ist und die Leute Elektrizität bereits kennen, dürfen die vielen Lichter auf den Landflächen natürlich nicht fehlen.
Ein Vorteil der Wachsmalkreiden ist es, dass sie einigermaßen decken, je nachdem wie dick man die Farbe aufträgt. Das ist praktisch, wenn man etwas aufhellen möchte. Man kann dann mit einer helleren Farbe über dunklere Flächen zeichnen. Andererseits kann man mit den Wachsmalkreiden auch transparente Flächen erstellen, wie mit Aquarellfarben, wenn man mehr Wasser dazu nimmt. Für die ganz hellen Stellen verwendete ich aber Tusche, weil sie noch etwas kräftiger leuchtet.
Ich habe mich beim Aufzug, als Gegensatz zu den warmen Purpurtönen im Hintergrund, für kalte Grautöne entschieden. Sie sollen den Aufzug vom Hintergrund etwas abheben und die kalte Stimmung, die in ihm herrscht, verdeutlichen. Die ist nämlich sehr eisig! Aber darüber liest du am besten selbst in der Geschichte.
Titel: Der Aufzug
Nr: 328
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Sabotage im großen Stil
Oft halte ich eine Idee in einer ersten Skizze fest. Die fertige Karte sieht später aber ganz anders aus. Es geht hier nur darum, dass nichts vergessen wird. Dabei kann man ganz grob und schnell zeichnen. Die Skizze muss nicht genau sein, nur so klar, dass man auch Wochen später noch mehr als sinnloses Gekrizzel darin erkennen kann.
Die zweite Skizze zeigt bereits, wie die einzelnen Elemente im Bild angeordnet werden.
Als nächstes steht eine wichtige Entscheidung an: Soll das Bild Outlines bekommen? Oft zeichne ich gar keine Lines, aber für dieses Projekt habe ich mich dazu entschlossen, alle Karten wenigstens teilweise zu Linen. Dadurch hebe ich einige Bildteile vom Hintergrund ab.
Hier ein paar Hinweise, die eine große Rolle bei der Entscheidung spielen, je nachdem was gerade wichtiger erscheint:
Pro Outlines
- Details besser erkennbar
- Klare Abgrenzungen
- Abheben einzelner Elemente
Kontra Outlines
- realistischer Stil
- Bild wirkt angenehm weich
- schönere Lichtstimmung möglich
Im Oben stehenden Bild könnt ihr alle Farben erkennen, die ich für diese Karte verwendet habe. Eine Farbtabelle ist nützlich, um sich Farben zu merken, wenn man zwischendurch eine längere Pause beim Zeichnen macht. Und Farbschema war mir, wie du bestimmt schon bemerkt hast, bei diesem Projekt besonders wichtig. Ich wollte eine möglichst gleichmäßige Auswahl aus allen möglichen Tönen.
Ich verwende für die Geschichtensammler-Illustrationen hauptsächlich wasservermalbare Wachsmalkreiden. Hier kannst du ein paar Zwischenschritte bei der Coloration erkennen.
Anfangs kam der Asteroid von unten auf den Planeten zugerast. Mir gefiel die Komposition so sehr gut. Später entschied ich mich jedoch, die Karte umzudrehen, sodass der Brocken von oben kommt. Der Einschlag wirkt dadurch viel zerstörerischer und hinterlässt einen Eindruck, der einfach fester wirkt.
Um die Karte noch mehr zum Leuchten zu bringen, helle ich einige Stellen mit weiser Tusche auf.
Titel: Sabotage im großen Stil
Nr: 322
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Eine wichtige Aufgabe
In den Skizzen kannst du wieder die Konstruktionslinien für die Perspektive erkennen. Ist gar nicht einfach, so ganz ohne Lineal.
Ich mag Bubbles, deswegen wollte ich sie unbedingt auf einer der Illustrations-Karten zur Geschichte unterbringen. Und was passt da besser als Unterwasser-Aliens?
Je öfter ich dieses rot-pinke Farbschema verwende, desto besser gefällt es mir. Bei vielen Bildern kommt es mir kitschig vor. Aber die Farben sind sehr kräftig und passen hier super dazu.
Bekommst du beim Namen Himbeerrot auch total Lust auf Himbeeren?
Wenn ich an Unterwasserwesen im All denke, habe ich direkt folgendes Bild im Kopf: Ein riesiges Raumschiff, gefüllt mit Wasser. Die Vorstellung, dass sie direkt in Wasserblasen durchs Universum schweben können kam erst später dazu. Einfach die Atmosphäre mitnehmen ist praktisch, da braucht man keinen Raumanzug.
Mir gefällt das Design. Es sieht aus wie eine Reihe Blubbfolie und ich stell mir vor, wie ich die Dinger mit meinen Fingern zerdatsche. Okay, das klang jetzt fies und ist sicher nicht so schön für die Lebewesen dort.
So richtig konnte man das All hier aber noch nicht erkennen. Darum verpasste ich im letzten Schritt dem Hintergrund noch eine Menge Sterne. Und zwar nur an den dunklen Stellen diesmal. Der Nebel sollte Näher sein, vielleicht sogar von den Wasserwesen ausgehen und das Universum teilweise verdecken.
Sieht gleich ganz anders aus, oder?
Titel: Eine wichtige Aufgabe
Nr: 327
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Traum oder Wirklichkeit
Die Kuh-UFO Karte darf natürlich nicht fehlen in der Reihe. Schließlich fragt sich jeder, wo denn die ganzen von UFOs entführten Kühe untergebracht werden. Ich zeige euch diesen Ort auf diesem Motiv!
Wenn man die Skizze und die Reinzeichnung vergleicht, erkennt man einen großen Unterschied. Ich bin von der ursprünglichen Idee sehr abgewichen. Der Fokus lag erst auf den Kühen und runden Elementen. Später wurde es eckiger und grüner. Das heißt, mehr auf die Pflanzen in den schwebenden Gewächshäusern fokussiert.
Nach dem Linen kann man auch die Kühe besser erkennen. Einige Stellen habe ich frei gelassen, dort wo die Pflanzen die Linien überdecken sollen. Die Übergänge sind dann nicht so hart an diesen Stellen.
Für diese Illustration verwendete ich vorwiegend warme Farbtöne. Und natürlich viel grün für die Pflanzen.
Hier mein Material:
- Caran d'Ache: wasservermalbare Wachsmalkreiden
- atyou Spica: Stifte für dezenten Glitzer
- W&N Ink: weise deckende Tusche
Ich beginne mit den helleren Grüntönen und zeichne dann mit dunkleren die Schatten ein. Für den Baum links verwende ich ein anderes Grün, damit er sich vom Hintergrund draußen gut abhebt. Das Orange dient für kleinere Akzente wie z. B. Blüten und angebautes Gemüse. Unsere Aliens wollen ja auch was zu essen. Nein, sie essen nicht die Kühe.
Ich war mir bis zuletzt nicht sicher, wie ich den Boden colorieren soll und schwankte immer zwischen Fliesen oder Gras. Letztendlich sind es dann Fliesen geworden, um die Pflanzen besser unterscheiden zu können. Zu viel vom selben Grün hätte die Bildkomposition zu sehr verändert und in diesem Fall zu stark auf den unteren Bildrand gezogen. Gras wäre natürlich wärmer rüber gekommen, aber du kannst dir ja vorstellen, dass die Aliens Fußbodenheizungen eingebaut haben.
Fehlen nur noch die Sterne, die siehst du hier im fertigen Scan:
Titel: Traum oder Wirklichkeit
Nr: 333
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Die letzte Wache
Diese Karte hat sich sehr langsam entwickelt. Am Anfang stand die Idee eines Arbeitsplatzes oder Zeichenplatzes mitten im All, mit sagenhaftem Ausblick. So etwas hätte bestimmt jeder Künstler gerne. Allerdings gefiel mir die Skizze noch überhaupt nicht. Also probierte ich verschiedene Designs aus.
Schließlich bin ich bei runden modulartig aufgebauten Räumen gelandet. Natürlich mit vielen Fensterfronten, damit die tolle Aussicht erhalten bleibt. Da nach rechts rüber geht es übrigens ins Bad. Und nach unten kommt man in die Schleusen und zu den zwei Andockstellen. Ein kleiner Lagerraum ist da auch noch, aber den sieht man auf dem Bild nicht.
Es war dann auch kein Zeichenplatz mehr, sondern eine Beobachtungsstation mit schwarzem Loch im Hintergrund. Die Zeichenplatzidee ist aber noch in meinem Kopf, vielleicht kommt sie irgendwann noch.
Ursprünglich hatte ich ein blau-grünes Farbschema geplant, auch mit ein paar Pflanzen in der Station. Aber bei meiner Reihe fehlte noch ein rotes, also wurde es rot. Und so ein düsteres Schwarz-Rot passte hier auch viel besser zum schwarzen Loch. Es sollte gefährlich aussehen und trotzdem schön und anziehend. Richtig fett alles anziehend.
Siehst du vielen kleinen Post-its? Ich wollte sie unbedingt gelb zeichnen, weswegen ich die Farbe noch mit ins Schema mitreinnahm. Das lockert das Bild auch etwas auf. Wenn alles rot wäre, könnte man kaum noch was erkennen und es wäre schwer, die einzelnen Elemente voneinander zu unterscheiden.
Wenn du genau hinschaust, erkennst du, dass ich auch bei den anderen Karten oft eine Nebenfarbe mit reingenommen habe. Die Hauptfarbe ändert sich dadurch nicht. Man muss nur darauf achten, dass die Nebenfarbe nicht zu viel Platz einnimmt und dass man nur kleine Details mit ihr zeichnet oder einzelne Elemente.
Titel: Die letzte Wache
Nr: 326
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche
Rache
Eine Karte, die ich ohne vorherige Ideen-Skizze zeichnete. Ich wollte unbedingt irgendwo eine Person im Raumanzug miteinbringen.
So ganz ohne Farben sieht das Raumschiff noch etwas platt aus, vor allem nach dem Linen fällt das stark auf. Aber Farbe kann ein Bild komplett verändern!
Hier fiel mir die Farbwahl am schwersten. Anfangs wollte ich die Raumschiffstruktur blau machen, hab mich dann aber doch für gelb entschieden, damit es ins Farbschema der anderen Karten passt.
Letztenendes brauchte ich dann auch nur ganz wenig verschiedene Farben, nämlich drei Stück. Aber auch damit kann man viel aus einer Zeichnung herausholen und sie sehr hell und farbig erscheinen lassen.
Die "atyou Spica" - Farben, die ihr auf meinen Farbzetteln immer noch sehen könnt, fließen übrigens nicht direkt als Farbe ein. Man kann sie auf den Scans leider auch gar nicht richtig erkennen. Ich übermale mit ihnen lediglich einige Stellen. Wenn du die Karte dann schräg gegen das Licht hältst, siehst du ein leichtes, glizzerartiges Schimmern. Das ist ein kleiner Extra-Effekt für diejenigen, die eine der Originalkarten ertauschen, der auf dem Motiv selbst aber nicht sichtbar ist.
Ich gestehe, ich liebe unfertige, halb colorierte Bilder. Meistens gefallen sie mir besser als später die fertigen Karten. Das hier war wieder so ein Fall, jedenfalls was den Hintergrund angeht. Aber natürlich kann ich ihn nicht einfach ins weiße Nichts auslaufen lassen. Wobei, da wär mich sicher auch eine Geschichte dazu eingefallen. Vielleicht zeichne ich mal was dazu.
Und ja, ich setze in diesem Projekt jeden Stern einzeln, bei jeder Karte! Nichts mit Zahnbürste auf Gitter reiben.
Wie du vielleicht erkennst, befindet sich das Raumschiff direkt im Zentrumsgebiet einer Galaxie. Hier gibt es sehr viele Sterne, die nah beieinander stehen. Durch das viele Licht leuchtet die glasartige Struktur am Raumschiff richtig hell golden.
Schau dir genau an, wie ich die Schatten beim Astronautenanzug gezeichnet habe. Soweit ich mich erinnere, ist es das erste Mal, dass ich diese Technik anwende. Der Kontrast ist sehr hoch und dort, wo der Schatten beginnt, ist er erst dunkler und wird dann etwas heller. Ich mag das Ergebnis sehr.
Nr: 324
Größe: 6,4cm x 8,9cm
Material: Wachsmalkreiden, schwarze Liner, weise Tusche